Tobias Erb zum neuen EMBO-Mitglied gewählt
Tobias Erb kam 2014 als Gruppenleiter an das Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie in Marburg und ist seit 2017 Direktor und Leiter der Abteilung „Biochemie und synthetischer Stoffwechsel“. Das Labor von Tobias Erb bildet die Schnittstelle zwischen Biologie und Chemie und konzentriert sich auf die Entdeckung, Funktion und die Entwicklung neuartiger CO2-umwandelnder Enzyme und deren Einsatz in der künstlichen Photosynthese.
Tobias Erb und seinem Team forschen über alle Skalen hinweg: Von den molekularen Mechanismen der mikrobiellen CO2-Fixierung bis hin zu deren ökologischer Relevanz, vom Verständnis der natürlichen Evolution der CO2-Fixierung bis hin zur Entwicklung neuartiger Lösungen in der Natur. Gemeinsam mit seinem Team und in enger Zusammenarbeit mit Forschenden aus aller Welt ist es ihm gelungen, synthetische Alternativen zu entwickeln, die effizienter arbeiten als natürlich entstandene - zum Beispiel eine synthetische Photosynthese, die das Treibhausgas CO2 effizienter bindet als Pflanzen.
Die Europäische Organisation für Mikrobiologie (EMBO) hat Tobias Erb in diesem Jahr die lebenslange EMBO-Mitgliedschaft verliehen. Die Mitgliedschaft ehrt angesehene Wissenschaftler, die herausragende Beiträge zu den Biowissenschaften geleistet haben, und gilt weltweit als Anerkennung für wissenschaftliche Exzellenz.
"Dies ist eine große Ehre und ich freue mich sehr, Mitglied dieses angesehenen europäischen Netzwerks zu werden", sagt Erb. "Dies ist eine einzigartige Gelegenheit für mich und mein Team, mehr Verbindungen und Kooperationen in ganz Europa aufzubauen und die Wissenschaft weiter voranzubringen."
Die mehr als 1.800 Mitglieder von EMBO werden von bestehenden Mitgliedern gewählt. Die Mitglieder beteiligen sich, indem sie zum Beispiel im Rat und in Komitees mitarbeiten, junge Forschende betreuen oder die Wissenschaftspolitik unterstützen. Gemeinsam beeinflussen sie die Richtung der europäischen Wissenschaft und stärken die Forschungsgemeinschaften in ganz Europa. In diesem Jahr gibt es 64 Neuzugänge in der EMBO (55 Mitglieder und 9 assoziierte Mitglieder).
"Die wichtigsten Ziele der Organisation sind die Unterstützung talentierter Forscher in allen Stadien ihrer Karriere, die Förderung des Austauschs wissenschaftlicher Informationen und der Aufbau eines europäischen Forschungsumfelds, in dem Wissenschaftler beste Arbeit leisten können", sagt Prof. Maria Leptin, Direktorin von EMBO.
Tobias Erb studierte Biologie und Chemie an der Universität Freiburg und promovierte 2009 im Labor von Professor Georg Fuchs. Nach einem Postdoc-Aufenthalt an der University of Illinois (USA) leitete er eine Nachwuchsgruppe an der ETH in Zürich, bevor er 2014 an das MPI in Marburg wechselte. Er wurde 2016 mit dem Heinz Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), 2017 mit dem VAAM-Forschungspreis und 2018 mit dem Otto-Bayer-Preis ausgezeichnet.