Girls`Day am MPI-TM
DNA mit dem bloßen Auge sehen, präzise pipettieren, und den Duft von Mikroben erschnuppern
Am 03.04.2025 lud das Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie in Marburg 15 Mädchen aus dem Landkreis und darüber hinaus zum bundesweiten Girls Day ein. Viele Bildungseinrichtungen und Unternehmen möchten insbesondere Mädchen forschungs- und wissenschaftsnahe Berufe näher bringen, da diese - jenseits des allgemeinen Fachkräftemangels - immer noch unterrepräsentiert sind.



Im Marburger Max-Planck-Institut drehte sich der Tag natürlich um Mikroben. Einige Mädchen waren sogar aus benachbarten Bundesländern angereist.
Der Tag begann mit einer kurzen Einführung in das Institut: Woran wird am MPI in Marburg geforscht, was macht Max-Planck-Institute aus und was bedeutet Forschung? Danach ging es in einem Vortrag von Dr. Anke Treuner-Lange um Mikroorganismen: ihre Vielfalt, ihre Fähigkeiten und ihre besonderen Eigenschaften.
In drei Gruppen zu je fünf Schülerinnen besuchten die Mädchen vier Stationen, die von den Auszubildenden Leonie Pastore, Tom Weigel und Svea Zeppel betreut wurden.
Dr. Katharina Höfer isolierte mit den Gästen DNA aus Tomaten, die aufgrund ihrer Menge sogar mit bloßem Auge sichtbar war. Eine Probe davon wurde mittels Agarose-Gelelektrophorese nach Größe der Fragmente aufgetrennt und unter UV-Licht sichtbar gemacht.


Bei Dr. Anke Treuner-Lange gab es ein mikrobielles Rätsel zu lösen. Wonach riecht die Mikrobenkultur: Waldbodenduft, frisches Brot, oder eher Fäulnis? Ausgestattet mit Informationen über diese und andere Eigenschaften mussten die Mädchen herausfinden: Welche Bakterien wachsen auf den Agarplatten? Am Ende gab das Mikroskop den entscheidenden Hinweis.
Dr. Maren Nattermann führte mit den Mädchen einen Versuch zur Enzymbiochemie durch, bei dem zunächst die Ansatzmengen berechnet werden mussten - natürlich mit Hilfe der Doktorandinnen und Doktoranden. Beim Pipettieren konnten die Gäste nachvollziehen, wie wichtig Präzision für das Gelingen von Versuchsansätzen ist. Im Gespräch mit den Doktorandinnen und Doktoranden erfuhren sie einiges über das Studium, den Forschungsalltag und die Faszination der Synthetischen Biologie.
Andreas Schmidtberger, Leiter der IT-Abteilung des Instituts, führte durch die Serverräume des Forschungsinstituts und erklärte, wie viel Rechenpower einen reibungslosen Forschungsbetrieb garantiert und welche Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, um sie vor allen Eventualitäten zu schützen.
Beim abschließenden gemeinsamen Imbiss konnten die Mädchen noch einmal Fragen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen - auch an die Auszubildenden aus Verwaltung und IT, die das Team tatkräftig unterstützen. „Ein sehr gut strukturierter und gelungener Tag“ und „ein sehr schöner Girls Day“ fanden die Mädchen. So sieht es auch das Girls Day Team des MPI, das sich schon auf das nächste Jahr freut.