Regine Kahmann in die American Academy of Arts & Sciences aufgenommen

Mit der Ernennung ehrt die Akademie herausragende Leistungen, Innovationen und Führungsqualitäten

4. Mai 2023

Prof. Dr. Regine Kahmann ist emeritierte Direktorin des Max-Planck-Instituts für terrestrische Mikrobiologie und widmete ihre Forscherkarriere den Interaktionen zwischen pilzlichen Pflanzenschädlingen und ihren Wirtspflanzen. Ihre Forschungen gelten als wegweisend, um in Zukunft neue Strategien für die Bekämpfung von Pflanzenschädlingen zu entwickeln.

Regine Kahmann gelang es, am Beispiel des Maisbrandpilzes Ustilago maydis unter anderem zu zeigen, wie der Pilz Pflanzenzellen infiziert und welche Proteine ihm helfen, die Pflanzenabwehr zu unterlaufen und die Maispflanze so zu manipulieren, dass sie das Wachstum und die Entwicklung des Schädlings unterstützt.

Nun wurde Regine Kahmann von der renommierten American Academy of Arts & Sciences zum Mitglied ernannt, gemeinsam mit weiteren 268 neuen Mitgliedern weltweit. Mit Ihrer Wahl reiht sie sich in eine bemerkenswerte Gesellschaft ein - von den frühesten Mitgliedern Alexander Hamilton und George Washington bis hin zu Nelson Mandela, Madeline Fulbright und Michelle Obama.

„Es ist für mich eine große Freude und Ehre, in die Akademie aufgenommen zu werden – besonders wenn man bedenkt, dass Ustilago maydis nie ein klassischer Modellorganismus gewesen ist. In den letzten 10 Jahren haben wir am Max-Planck-Institut und in Kooperation mit Gruppen an der Marburger Universität gänzlich neue Einblicke erhalten, wie gezielt der Pilz in pflanzliche Prozesse eingreift und dass er dafür eine eigene Maschinerie entwickelt hat, über die er Proteine in die Pflanzenzellen einschleust. Ich freue mich sehr darüber, dass die Akademie dies gewürdigt hat“, sagt Regine Kahmann.

Regine Kahmann erhielt ihren Doktortitel an der Freien Universität Berlin. Ihre Postdoc-Arbeit führte sie an das Cold Spring Harbor Laboratory auf Long Island. Nach einer Professur in Genetik an der LMU München wechselte sie im Jahr 2000 als Direktorin an das Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie nach Marburg, wo sie auch eine Universitäts-Professur innehatte. Sie ist im Laufe ihrer Wissenschaftskarriere mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden, darunter dem Leibnizpreis. 2020 wurde sie zum auswärtigen Mitglied der britischen Royal Society, 2021 als Mitglied in die National Academy of Sciences berufen.

Die Einführung wird am 29. September 2023 bei einer festlichen Zeremonie in Cambridge, MA, stattfinden, wo sich der Hauptsitz der Akademie befindet. Ziel der Akademie ist es, neue Ideen zu untersuchen, für die Nation und die Welt wichtige Themen anzusprechen und zusammenzuarbeiten, um, wie es in der Charta heißt, "jede Kunst und Wissenschaft zu kultivieren, die dazu beitragen kann, das Interesse, die Ehre, die Würde und das Glück eines freien, unabhängigen und tugendhaften Volkes zu fördern".

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