Regine Kahmann wird Mitglied der National Academy of Sciences
Hohe Auszeichnung für emeritierte Direktorin des MPI für terrestrische Mikrobiologie und Professorin der Philipps-Universität Marburg
Regine Kahmann widmet sich der Erforschung des Pilzes Ustilago maydis, Erreger des Maisbeulenbrandes. Diese Pflanzenkrankheit vernichtet jährlich weltweit bis zu 20 % der Maisernte. Die Max-Planck-Forscherin analysierte in jahrzehntelanger Arbeit die molekularen Grundlagen der Krankheit und schuf damit einen bis in die Details geschärften Einblick in das hochkomplexe Zusammenspiel zwischen einem Pathogen und seinem Wirt, der neue Möglichkeiten der Krankheitsbekämpfung schafft.
„Die Ernennung zum Mitglied der National Academy of Sciences kam für mich völlig überraschend“, sagt Regine Kahmann. „Es ist natürlich eine riesengroße Freude, für sein Lebenswerk so geehrt zu werden.“ Besonders glücklich ist sie, dass Ihre Forschungsarbeiten durch sehr geschätzter Kolleginnen und Kollegen weitergeführt werden. „Es ist niemals zu Ende – denn durch ein tolles Ergebnis wird ja nur eine höhere Stufe erreicht und von da aus kann dann die nächste Herausforderung angegangen werden.“
Regine Kahmann erhielt ihren Doktortitel an der Freien Universität Berlin. Ihre Postdoc-Arbeit führte sie an das Cold Spring Harbor Laboratory auf Long Island. Nach einer Professur in Genetik an der LMU München wechselte sie im Jahr 2000 als Direktorin an das Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie nach Marburg, wo sie auch eine Universitäts-Professur innehatte. Sie ist im Laufe ihrer Wissenschaftskarriere mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden, darunter dem Leibnizpreis sowieder Ernennung zum auswärtigen Mitglied der britischen Royal Society im Jahr 2020.
Die Geschichte der National Academy of Sciences begann im Jahre 1863 mit der Unterzeichnung durch Abraham Lincoln. Die Ehrengesellschaft besteht aus führenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedenster Disziplinen. Die Wahlergebnisse dieses Jahres wurden am 26. April 2021 bekannt gegeben. Unter den 120 neuen Mitgliedern – 30 davon international - sind in diesem Jahr 59 Frauen, der größte Anteil, der je in einem einzigen Jahr gewählt wurde.
"Die historische Anzahl von Frauen, die in diesem Jahr gewählt wurden, spiegelt die entscheidenden Beiträge wider, die sie in vielen Bereichen der Wissenschaft leisten, sowie eine konzertierte Anstrengung unserer Akademie, diese Beiträge und den wesentlichen Wert der Erhöhung der Vielfalt in unseren Reihen anzuerkennen", sagte Marcia McNutt, Präsidentin der National Academy of Sciences. "Ich freue mich, alle unsere neuen Mitglieder willkommen zu heißen, und ich freue mich auf die gemeinsame Arbeit mit ihnen in den Nationalen Akademien."