Microbes for Future! Mit den kleinsten Ingenieuren der Welt zu neuen Lösungen
Vortragsreihe in Zusammenarbeit mit der Martin-Luther-Schule und dem Schüler:innen Forschungszentrum Mittelhessen
- Datum: 30.03.2023
- Uhrzeit: 17:00 - 18:00
- Vortragende(r): Microbes for Future @School
- Ort: Martin-Luther-Schule, Marburg
- Raum: Aula
Microbes@School 2023: In diesem Jahr wendet sich unsere Reihe den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von morgen zu. Forscherinnen und Forscher des Marburger Max-Planck-Institutes sind mit vier Vorträgen – zwei im Frühjahr, zwei im Herbst – zu Gast in der Martin-Luther-Schule, im Rahmen einer Kooperation mit dem Schüler:innen Forschungszentrum Mittelhessen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen! Im Anschluss ist Zeit für Fragen zur Wissenschaft, dem Laboralltag, oder dem beruflichen Werdegang.
Microbes for Future @School - Video zur Veranstaltungsreihe
Termine
02.03. | 18:00 Uhr | Aula der Martin-Luther-Schule Marburg
Jurassic Park im Labor
Dr. Georg Hochberg, Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie
Zellen sind angefüllt mit einer überwältigenden Vielfalt von Proteinen, die anscheinend genau auf ihre Aufgabe hin optimiert sind. Wie hat die Evolution diese Vielfalt hervorgebracht?
Ist sie das Ergebnis von Millionen Jahren Feinjustierung, oder von zufälligen Prozessen? Ist diese Komplexität zum Teil unnötig?
Max-Planck-Forschungsgruppenleiter Dr. Georg Hochberg geht mit seinem jungen Team diesen Fragen nach, indem er lange verschwundene Proteinkomplexe im Labor wiederauferstehen lässt, um dann ihre Strukturen und Funktionen untersuchen zu können.
Georg Hochberg studierte Biologie an der Universität Oxford, wo er auch in physikalischer Biochemie promoviert wurde. Während seines Postdoc-Aufenthalts an der Universität von Chicago begann er, sich mit Evolutionsbiochemie zu beschäftigen. Seit 2019 ist er unabhängiger Max-Planck-Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie. Im April 2021 wurde Georg Hochberg mit dem prestigeträchtigen Human Frontiers Grants ausgezeichnet.
30.03. | 17:00 Uhr | Aula der Martin-Luther-Schule Marburg
Die neue RNA-Welt
Vortragende: Dr. Katharina Höfer, Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie
Thema: RNA kennt man aus dem Biologie-Lehrbuch: ein relativ einfacher chemischer Aufbau, in der Regel aus nur vier verschiedenen Bausteinen. Doch dieser Eindruck täuscht: die funktionelle Rolle der RNA ist hochkomplex. Bis heute sind mehr als 160 Modifikationen der Bausteine der RNA bekannt. Max-Planck-Forschungsgruppenleiterin Dr. Katharina Höfer und ihr Team sind neuen RNA-Bausteinen auf der Spur: den „NAD-modifizierten- RNAs“ in Bakterien und ihre mögliche Bedeutung in der Kontrolle von Bakterienviren (Phagen).
Dr. Katharina Höfer studierte Life Sciences an der Leibniz Universität Hannover sowie Molekulare Biotechnologie an der Universität Heidelberg. Ihre Forschung wurde nachhaltig durch den Aufenthalt im Deutschen Primatenzentrum in Göttingen geprägt. Dort arbeitete sie zum ersten Mal mit Viren, analysierte deren Nukleinsäuren (RNA und DNA) - und „verliebte“ sich in die RNA. Sie leitet die Max-Planck-Forschungsgruppe „Bacterial Epitranscriptomics“ am Max-Planck-Institut in Marburg.
02.11. | 17:00 Uhr | Aula der Martin-Luther-Schule Marburg
Mikroben machen Klima
Vortragende: Dr. Julia Kurth, Phillips-Universität Marburg/Forschungszentrum Mikrokosmos Erde
Thema: Wer hat schon von den Archaeen gehört? Gemeinsam mit den Bakterien formen sie seit Jahrmillionen das Klima unseres Planeten und besiedeln selbst lebensfeindliche Orte. Durch moderne Sequenzierungmethoden „sehen“ wir jetzt erst, wie mächtig ihre Vielfalt ist.
Dr. Julia Kurth vom „Zukunftszentrum Mikrokosmos Erde“ in Marburg erforscht, was in Archaeen steckt – und welche Chancen sich daraus ergeben könnten, den Herausforderungen des menschengemachten Klimawandels zu begegnen.
Julia Kurth hat an der Universität Bonn im Fach Biologie promoviert und über den bakteriellen Schwefelstoffwechsel geforscht. Im Anschluss arbeitete sie als Post-Doktorandin an der Universität in Nijmegen sowie in Wageningen in den Niederlanden. Für ihre Arbeit wurde sie im April 2022 mit dem renommierten niederländischen KNVM VanLeeuwenhoek-Preis ausgezeichnet.
30.11. | 17:00 Uhr | Aula der Martin-Luther-Schule Marburg
Wie entsteht Leben?
Vortragende: Dr. Martina Preiner, MPI für terrestrische Mikrobiologie/Forschungszentrum Mikrokosmos Erde
Thema: Es ist vermutlich eine der größten Frage von allen, die Max-Planck-Forschungsgruppenleiterin Dr. Martina Preiner, ebenfalls am Zukunftszentrum Mikrokosmos Erde tätig, erforscht. Wie kann aus den unbelebten Steinen der Erdkruste Leben entstehen? Wie bilden sich die Handwerker des Lebens, die Enzyme? Sie bewegt sich zwischen Chemie, Biologie und Geologie und nimmt die Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine Reise zu den (möglichen) Anfängen des Lebens.
Martina Preiner studierte Chemie und Biochemie an der Ludwig-Maximilian-Universität in München. Nach ihrer Masterarbeit (2009) in physikalischer Chemie wollte sie sich allgemeiner mit Wissenschaft und Gesellschaft beschäftigen und machte sich als Wissenschaftsjournalistin selbstständig. Sieben Jahre lang arbeitete sie für Medien wie den Deutschlandfunk, den WDR, Spektrum der Wissenschaft und die Neue Zürcher Zeitung. 2016 zog sie der Ursprung des Lebens zurück in die Wissenschaft und sie promovierte an der Heinrich- Heine-Universität in Düsseldorf. Seit 2023 leitet sie die Max Planck Forschungsgruppe „Geochemische Protoenzyme“ am Max Planck Institut für terrestrische Mikrobiologie und dem Zukunftszentrum Mikrokosmos Erde.